Banshee und Feenreich
Der weibliche Geist aus der keltischen Sagenwelt, der den Tod eines Familienmitglieds ankündigt. Wörtlich übersetzt bedeutet es so viel wie „Frau von den Feen“, „Frau aus dem Feenreich“ oder auch „Geistfrau. Im weiteren Sinne auch Todesfee
Volk und Hügel
Der Begriff stammt eigentlich von dem altirischen bean sidhe ab und ist über das englische banshee ins Deutsche übernommen worden. Wörtlich übersetzt bedeutet es soviel wie Frau aus den Hügeln. Die sí (Hügel) sind in der keltischen Sagenwelt mit dem kleinen Volk verbunden.
Glauben und Familie
Das kleine Volk steht dabei sinngemäss für mannigfaltige Sagengestalten und Geister. Diese hinwiederum stehen oft in engem Bezug zu Grabhügeln oder frühzeitliche Kultstätten. Die Geistfrau Banshee ist im irischen Volksglauben eine weibliche Erscheinung, deren Besuch einen bevorstehenden Tod in der Familie ankündigt.
Totenbleich und glutrot
Beschreibungen von gesichteten oder gehörten Banshees variieren zum Teil stark, die meisten weisen jedoch eine Anzahl gemeinsamer Merkmale auf. Es tritt stets nur eine Banshee auf. Sie wird meist als totenbleiche und weißgekleidete Frau mit langem weißlichem Haar dargestellt, die Augen sind glutrot vom vielen Weinen.
Fenster und Verscheiden
In den meisten Beschreibungen ist sie in stark fortgeschrittenem Alter, seltener auch jung und schön. Sie wird allerdings seltener gesehen als gehört. Meist einige Tage vor dem Verscheiden eines Familienmitglieds setzt sie sich – Berichten und verbreitetem Glauben zufolge – vor das Fenster der Familie und schluchzt (banshee wail).
Stammsitz und Totenklage
Dabei erscheint die Banshee vorzugsweise am Stammsitz jener alteingesessenen irischen Familie, der sie sich angeschlossen hat, selbst wenn das Familienmitglied, dem ihre Totenklage gilt, im Ausland lebt. Angeblich besitzt jede Familie in Irland ihre eigene Banshee.
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