Archaisch und ursprünglich
Hekate ist in der griechischen Mythologie die Göttin der Magie, der Nekromantie, des Spuks. Sie ist zugleich allgegenwärtige Göttin der Wegkreuzungen, der Schwellen und Übergänge. Eine Wächterin der Tore zwischen den Welten. Ursprung als eine der ältesten vorpatriarchalen Erd- und Sonnengöttinnen. In archaischer Zeit wurde die dunkle und verborgene Seite der Göttin sogar auch mit der Sonne, die nachts unter der Erde von Westen nach Osten wandert, assoziiert.
Lichtbringend und segnend
Die Göttin ist aus einem kleinasiatischen Kult im 8. oder 7. Jahrhundert vor der Zeitenwende in die griechische Religion aufgenommen worden. Dort wurde sie als eine Magna Mater verehrt. Archäologische Funde zeigen ein ursprünglich freundliches Bild der Göttin, lichtbringend, jugendlich, segnend. Man glaubte, sie würde über die Erde, den Himmel und das weite Meer herrschen, sowie über die Phasen von Geburt, Leben und Tod.
Respekt und Verehrung
Im Gegensatz zu Griechenland war Hekates Erscheinung in Kleinasien einflussreicher. Dort wurde Hekate konstant als eine mütterliche Göttin gesehen und machte keine Wandlung zu einer furchteinflößenden Göttin durch. In Karien war sie lokale Hauptgottheit. Besonders in der Antike wurde Hekate verehrt und gefürchtet. Sie war die Göttin der Hexen, Magier, Theurgen und neuplatonischen Philosophen. Ihr Kult wurde daher später eher im verborgenen gepflegt.
Orakel und Dämon
Als Beherrscherin der Magie konnte sie den Zugang zur Unterwelt öffnen, den Kontakt mit Geistern und Toten ermöglichen, als Orakelgottheit die Zukunft offenbaren, ihren Anhängern Macht und Reichtum gewähren. Im christlichen Mittelalter allerdings wurde sie fälschlich dämonisiert und ihr Bild stark ins Negative verzerrt. Hekate wurde zu einer dunklen und furchteinflößenden Gottheit. Der Inbegriff bald der dunklen Magie.
Unabhängigkeit und Einfluss
Eine der grundlegenden Quelle zum Verständnis der Bedeutung der mythischen Figur in der Antike ist Hesiods Theogonie. In Hesiods Theogonie ist Hekate die einzige unter den Titanen, die unter der Herrschaft des Zeus ihre Unabhängigkeit und ihre ursprünglichen Herrschaftsbereiche behält.
Hesiod beschreibt sie als eine den Menschen sehr hilfreiche Göttin, sie schenkt den Hirten fruchtbare Herden, den Fischern volle Netze, den Jägern reiche Beute, den Athleten und Kriegern Erfolg und Glück im Kampf.
Nähe und Pflege
Sie ist neben Zeus die einzige Gottheit, die den Menschen jeden Wunsch erfüllen oder verweigern kann. Doch genauso wie sie den Segen geben kann, kann sie ihn wieder nehmen, wenn die Göttin es für richtig empfindet.
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