Tempelbezirk und Prachtanlage
Der Tempelbezirk der Matronae Vacallinehae etwas ausserhalb von Pesch war ursprünglich ein Baumheiligtum, das Mitte des 1. Jahrhunderts nach der Zeitenwende eine steinerne Form erhielt. Etwa 100 Jahre später wurde der Kultbereich erweitert. Um 330 baute man ihn zu einer großen Prachtanlage aus, die als Wallfahrtsstätte diente.
Vacalli und Grosse Göttin
Die vacallinehischen Matronen waren die Schutzgöttinnen des Vacalli-Stammes. Sie beschützten Haus und Hof und segneten die Früchte von Feld und Flur. Sie erinnern an die Große Göttin, die die Macht über Leben, Tod und Wiedergeburt besaß. Die Verehrung von drei Göttinnen ist keltische Tradition. Die römischen Legionäre übernamen den regionalen Kult
Weihesteine und Mauerzüge
Bei der Ausgrabung 1914-1918 fanden die Archäologen zahlreiche Weihesteine, die jedoch mehr oder weniger zerschlagen waren. So stellte man den Abdruck eines Aufaniensteines aus dem Matronenheiligtum "Görresburg" bei Nettersheim auf. Die konservierten Mauerzüge stammen aus der dritten Bauphase.
Festplatz und Basilika
Sie zeigen einen gallo-römischen Umgangstempel, einen großen Festplatz mit einem Sechseckbau und eine Basilika mit Apsis. Nicht rekonstruiert sind ein Fachwerkschuppen und eine Wohnung. Abgegrenzt war der Kultplatz zum Teil durch eine Wandelhalle, in der ein Brunnen integriert war. Um 450 wurde der Tempel zerstört.
Kraft und durchatmen
Anja Siemens liess den Kraftort auf sich einwirken: "Der Matronentempel in Nöthen-Pesch. Auf diesem Gelände befindet sich auch ein Baumheiligtum. Ich habe noch nie das Gefühl gehabt so frei durchatmen zu können wie da. Ich war in diesem Wald mit einem Freund und habe mich dort so frei und behütet gefühlt wie nie zuvor in meinem Leben. Dieser Ort hat mir soviel Kraft gegeben."
Friedlich und ankommen
"Beim Aufstieg zu dieser Anhöhe hatte ich schon ein seltsames Gefühl. Aber als ich dann oben anlangte, war es, als ob jemand an meiner Seite steht, ohne dass mein Bekannter in der Nähe war. Und als ich in die Tempelruinen ging, war da alles so friedlich, dass Tränen liefen. Ich war nicht traurig, sondern hatte das Gefühl, endlich endlich angekommen zu sein."
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