Bauwerk und Kultstätte
Die Lübbensteine sind recht einfach zu finden, sie stehen in der Nähe der Bundestraße 1 von Helmstedt nach Königslutter. Am Besten folgt man vom Ortsrand Helmstedts aus den Hinweißschildern am Straßenrand. Die Quarzitriesen stellen eine klassische Kultstätte dar, gehören sie doch zu den wenigen Megalith-Bauwerken in Deutschland, die auch heute noch auf einem freien und unbewaldeten Gelände stehen. Das macht sie für mich zu einem einzigartigen Platz.
Massiv und glänzend
Das nördliche Grab besteht aus weißlich glänzendem Braunkohlenquarzit. Der eigentliche Dolmen wird von zwanzig ca. 1,60m hohen Steinen umrahmt. Das Objektt selber hat eine riesige massive Deckenplatte und ist über 2m hoch. Der Eingang befindet sich an der Seite und man kann gebückt in die Kammer gelangen. Die Lübbensteine stammen aus der Zeit um 2000 vor der Zeitwende. Es handelt sich um zwei Grabstätten. Während die eine schon recht früh geplündert und zerstört wurde. Ist die andere noch sehr gut erhalten und wurde vor wenigen Jahren restauriert.
Reiz und Bann
Etwa 100m weiter südlich liegt ein zweites Ganggrab. Es ist nicht ganz so gut erhalten. Ein Großteil der massiven Steine liegt verstreut auf der Wiese. Dennoch hat gerade diese recht wirr erscheinende Anordnung der Steine einen starken Reiz und zieht in ihren Bann. Kerstin Krone erinnert sich an ihr Kennenlernen: "Wir waren am Fest der Herbst Tagundnachtgleiche dort, gegen die frühe Nachmittagszeit, drei Frauen und ein Mann. Ich weiß noch ganz genau, dass ich, als ich ankam, völlig verzaubert war vom Gras am Fuße der Eingangssteine."
Wärme und Energie
"Es war unglaublich grün, ganz saftig und lud zum Streicheln ein. Der offene Weg, man kann weit ins Tal gucken da, führt direkt zum Grabeingang. Aber der schreckte mich richtig ab, ich bin auch nicht auf Drängen anderer reingegangen. Um das Grab selbst waren Steine, die eine Wärme entwickelt haben, die ganz unglaublich war. Ich mein, es war warm an dem Tag, aber die Wärme kam von unten, nicht von außen. Und an dem einen, sattelförmigen Stein, an den man sich ganz wunderbar anschmiegen konnte, waren diese großen Energien zu spüren."
Geladen und geborgen
"Ich kanns nicht ganz erklären, elektrisch, durchzuckend, warm, geborgen, ich wollte die erste Zeit gar nicht weg. Ich schmiegte mich richtig an den Stein und summte vor mich hin, der Stein summte zurück und die Zeit verging. Es war so, dass irgendwann der Stein eisekalt wurde und mich sozusagen von sich schob, ich war geladen und konnte gehen. Meiner Freundin ging es ganz genauso. Mein Freund spürte eine knisternde Wärme unter den Händen."
"Ungeheuer schön zu wissen, dass man so sehr zur Schöpfung gehört und wieviel man daran Anteil hat, ohne groß darum kämpfen zu müssen."
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